Sam McBeam, “feminism and futurity: revisiting Marge Piercy’s Woman on the Edge of Time” (Feminist Review 107, 2014, 37-56)
Der für feministische Bewegungen in vielerlei Hinsicht so wichtige Roman Woman on the Edge of Time (New York: Alfred A. Knopf, 1976; aus dem Englischen neu bearbeitet von Karsta Frank auf Grundlage der Übersetzung von Norbert Werner & Hertha Zidek, Die Frau am Abgrund der Zeit, Berlin, Hamburg: Argument, 1996 ) von Marge Piercy wird meist als Meilenstein der utopischen Literatur gelesen. Sam McBeam konzentriert sich in ihrer Lektüre jedoch nicht auf die Frage nach der Utopie oder dem Verhältnis zur feministischen Theorie, sondern auf aktuelle feministische Debatten um Zeitlichkeit und Zukünftigkeit. Dabei geht es gerade auch um das Verhältnis der Zukunft zur Vergangenheit. Die Zukunft, so McBeam, wird in Woman on the Edge of Time durch Themen wie Verlust, Trauer sowie Verfolgung durch die Vergangenheit dargestellt. Damit verweigere sich der Roman einem linearen Zeitmodell und stelle vielmehr eine komplexe Verbindung zwischen Zukunft und Vergangenheit her. Er repräsentiere daher eine Form feministischer Zukünftigkeit, die das zeitliche Voranschreiten als notwendig holprig, diskontinuierlich und fragmentiert begreift. Die Lektüre von Woman on the Edge of Time ist ein unbedingter Gewinn, aber keine Voraussetzung zum Verständnis von McBeams Text.
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