Melzer diskutiert die Werke von Octavia Butler im Kontext postmoderner feministischer Theorien, die sich mit der Auflösung und Transgression von Grenzen befassen. Sie untersucht, wie sich die politische Neukonzeptualisierung von Differenz in Butlers Fiktionen in der Interaktion menschlicher Protagonist*innen mit Aliens und anderen nicht-menschlichen Protagonisti*nnen spiegeIt und wie diese Interaktionen die Opposition Differenz und Identität destabilisieren. Melzer geht es in ihrer Textanalyse darum, den Beitrag von Butlers Fiktionen (vor allem der Xenogenesis-Trilogie, Kindred und der Patternist/Musternisten-Serie) zu feministischen Diskussionen über Machtverhältnisse und Differenz zu beleuchten: nämlich Butlers Prinzip der (kulturellen und körperlichen) Grenzüberschreitung als Widerstand gegen Kolonisierung und Herrschaft. Dabei arbeitet sie die zentralen Metaphern heraus, die Butler für ihre Untersuchung von Identität und Differenz verwendet: Außerirdische, Mensch-Alien-Hybride und menschliche Mutanti*nnen, welche Kategorien wie ‚Mensch‘ in Frage stellen und konkrete Alternativen anbieten, feministische Subjekte zu imaginieren.
Die Lektüre von Octavia Butlers Werken ist zweifellos nicht nur sehr spannend, sondern auch bereichernd, sie stellt jedoch keine Voraussetzung dar, um Melzers Text folgen zu können. Falls welche möchten und keinen ganzen Roman (ganz zu schweigen von einer Trilogie) lesen können oder wollen, empfehlen wir die Kurzgeschichten „Bloodchild“ und „The Evening, the morning, the night, and after“. Erstere ist auch auf der VfW-Seite im Forum vorhanden.
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